Acropolis Museum
Ein visueller Dialog zwischen Antike und Gegenwart. Das New Acropolis Museum ist zweifellos eines der anspruchsvollsten Bauprojekte der letzten Jahrzehnte in Griechenland. Die Sammlung und Präsentation der Kunstschätze der Akropolis als auch Erhaltung der antiken Ausgrabungen im Stadtgebiet von Makryianni war die besondere Herausforderung des Bauherren an den Architekt.
Den ständigen visuellen Dialog mit dem antiken Parthenon löste Bernard Tschumi mit seinem minimalistischen Ansatz durch Reduktion der verwendeten Materialien. Neben Marmor und Beton dominiert Glas mit mehr als 80 Prozent aller sichtbaren Innen- und Außenflächen des Gebäudes. Die Integration der 2.200 m² großen archäologischen Ausgrabungen in den Museumsbereich sowie die Einbeziehung der Atmosphäre von natürlichem Licht und der Akropolis wurde beispielhaft gelöst. Dem Besucher wird gleichzeitig der Blick auf die Exponate, den Parthenon und die Akropolis ermöglicht. Die Sicherstellung höchster Qualität der Bauausführung war für Aktor die Maxime für diese komplexe Aufgabe.
Über das Projekt
Projektbeschreibung
Glas – wesentlicher Bestandteil des Designkonzepts. Um Transparenz – als Kontrast zum umgebenden Beton – sowie die leuchtenden und reflektierenden Eigenschaften des Materials zur Geltung zu bringen wird Glas nicht wie üblich durch Rahmen gehalten, sondern selbsttragend konzipiert ausgeführt. Neben Wind– und Sogbelastungen sind die Glassysteme so geplant, dass sie auch möglichen Erdbeben bis 6,5 auf der Richter-Skala standhalten können. Die Brillianz wird durch die Verwendung von extraweißem Floatglas unterstrichen und damit der grünliche, glastypische Farbeindruck vermieden. Farbverfälschungen des natürlichen Tageslichts werden dadurch minimiert.
Die Bedeutung der Glaskonstruktionen im Gebäude, in Bezug auf Funktionalität, veranlasste Aktor auf dem Weltmarkt einen Subunternehmer auszuwählen. Nicht zuletzt aufgrund der Referenzen qualifizierte sich Eckelt für die Konstruktion, Lieferung und Montage der Glasfassaden und Glaskonstruktionen.
Parthenon-Fassade
Diese besteht aus einer abgehängten, zweischaligen Glaskonstruktion. Die äußere VARIO Glaswand besteht aus Sonnenschutzisolierglas, die zweite innere Glashülle aus Verbundsicherheitsglas wird im Abstand von 70 cm durch Glasstabilisatoren distanziert und endet ca. 2,25 m über dem Fußboden. Durch diese Konstruktion entsteht eine Kaminwirkung – kühle Luft strömt an der Unterkante der offenen Innenfassade ein und wird durch die Sonneneinstrahlung erwärmt und dadurch an der Außenverglasung nach oben geführt. Im Deckenbereich wird die erwärmte Luft mechanisch abgeführt. Technische Details finden Sie auch in der Bildgalerie.
Der Sonnenschutz des Isolierglases wird durch Verwendung von SUNEX 73/39, einer zusätzlichen Farbfolie im Verbundsicherheitsglas und einer Siebbedruckung in 6 unterschiedlichen Designs erreicht, so dass bei Außentemperaturen von über 40°C die Raumtemperatur an der Innenfassade mit ca. 23°C begrenzt wird. Sonnensegel im Fassadenzwischenraum beschatten die exponierten Fassadenbereiche.
Level-Fassade
Ein völliges anderes Konzept zur Vermeidung sommerlicher Überhitzung kam hier zum Einsatz. Vorspringende Geschoßdecken der darüber angeordneten Etagen beschatten die Fassade bei hohen Sonneneinstrahlungswinkel. Bei tiefstehender Sonne bewirken die nach außen angeordneten Glasstabilisatoren mit Siebdruck – in Sonderfarbe BF1WS – die erforderliche Abschattung. Die eigentliche 9,3 m hohe Glasfassade wurde auch hier mit VARIO structural glazing System und gleichen Sonnenschutzmaßnahmen wie die Parthenon-Fassade ausgeführt, die statische Anbindung an die Glasstabilisatoren wurde mit Beschlägen im System FINS+BEAMS hergestellt. Technische Details finden Sie auch in der Bildgalerie.
Glasböden und Treppen
Im gesamten Museumsbereich, aber insbesondere über den archäologischen Ausgrabungsstätten in den unteren Etagen, wurden begehbare Glasböden aus LITE-FLOOR großzügig eingeplant. Diese gestatten ein unmittelbares Erleben der Ausgrabungen. Auch kleinere Sichtfenster mit Blick in Exponatbereiche gewähren sichere und interessante Eindrücke.
Glasgeländer und Attika-Verkleidung
Die obersten Fassaden schließen mit einer diskreten Verkleidung der Attika-Bereiche aus EMALIT-HST schwarz BF4WW ab. Um den transparenten Charakter auch in den Ausstellungsräumen beizubehalten wurden im Fußboden eingespannte Nurglas-Brüstungen montiert. Insgesamt besitzt das Gebäude mehr als 11.000 Quadratmeter Glasfläche.