heißgelagertes Einscheibensicherheitsglas
Enorm belastbar und stark. SECURIT ESG-HST.
SECURIT-HST ist ein heißgelagertes, thermisch vorgespanntes Kalknatron-Einscheibensicherheitsglas gemäß EN 14179-1 und ist auch Sicherheitsglas nach ÖNORM B 3710. Dabei werden vorgespannte Gläser für sicherheitsrelevante Anwendungen kontrolliert auf 290°C erhitzt und mindestens vier Stunden lang bei dieser Temperatur gelagert. Dabei darf die Temperatur der Scheibe nie unter 280°C sinken oder über 320°C steigen. Dieses „Heißlagern“ sortiert praktisch alle zum Spontanbruch neigenden Scheiben aus, mit einem verschwindend geringen Restrisiko. SECURIT-HST bietet daher besondere Anwendungssicherheit.
Anwendung
Bei Außenanwendungen sowie anderen sicherheitsrelevanten Ausführungen ist ESG-HST erforderlich. Für Glasinnenanwendungen wie Türen, Duschen und Trennwände besteht kaum eine Spontanbruchrisiko und kann daher mit „normalem“ ESG SECURIT ausgeführt werden.
Bei GLASSOLUTIONS ECKELT in Steyr wird EMALIT-HST und LITE-WALL standardmäßig in ESG-HST ausgeführt.
- Brüstung / Parapet
- Fassadensysteme
- Glasdach
- Vordach
Für die Anwendung von Glas in Österreich ist die Richtlinie des Österreichischen Instituts für Bautechnik [OIB] – im speziellen die RL 4 relevant.
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Vorteile
Geprüftes Einscheibensicherheitsglas. Es kommt vereinzelt vor, dass ESG-Scheiben ohne äußere Einwirkung plötzlich zerspringen. Grund hierfür sind minimale Nickelsulfid-Einschlüsse aus dem Floatprozess im Glas, die nach Jahren ihre Struktur verändern und das ESG zerstören können. Auslöser sind Temperaturschwankungen, wie sie vor allem in Fassaden auftreten.
Der Heat-Soak-Test beseitigt dieses „Spontanbruchrisiko“: Die ESG-Scheiben werden bei hoher Temperatur gelagert, was die sofortige Umwandlung der Nickelsulfid-Kristalle bewirkt. Gläser, die diesen Test unbeschadet überstehen, sind sicher verwendbar.
Für Fassadengläser ist SECURIT-HST also ein Muss, ebenso für andere sicherheitsrelevante Anwendungen wie konstruktive Glasbauteile [z.B. Stützen, Träger], bestimmte Anwendungen aus den Bereichen absturzsichernde Verglasungen oder Überkopfverglasungen!
Technik
Sicherheitsgarantie beim Heißlagern durch Zertifizierung. Der gesetzlich vorgeschriebene aufwändige Heißlagerungstest [Heat-Soak-Test genannt] verhindert Spontanbrüche nahezu vollständig. Dabei werden die ESG-Scheiben in einen Heißlagerungsofen transportiert. Spezielle Transporthilfen sorgen dafür, dass die Kanten nicht beschädigt werden. In extrem langsamen Schritten wir die Ofentemperatur erhöht – maximal 2°C pro Minute, bis die Glasmasse mindestens 280°C heiß ist. Mindestens vier Stunden bleibt das Glas im Ofen, wobei die Temperatur nie unter 280°C fallen oder über 320° steigen darf. Nach dem Heißlagern werden die Scheibenkanten auf sichtbare Schäden untersucht und aussortiert, wenn sie Schäden mit einer Tiefe von mehr als 5% der Scheibendicke aufweisen. Die einwandfreien Scheiben erhalten nach dieser Prozedur das Überwachungszeichen. vandaglas Eckelt besitzt die vorgeschriebene, notwendige Zertifizierung für das Heißlagern. Das heißt, jeder Ofen ist fremdüberwacht und es wird eine werkseigene Produktionskontrolle, sowie die notwendige Archivierung der Daten über die Herstellung jeder einzelnen ESG-Scheibe durchgeführt.
Markierung als sichtbares Qualitätssiegel
Da sich heißgelagertes Glas nicht von herkömmlichem ESG-Glas unterscheidet, hat SAINT-GOBAIN einen eigenen „HST-Marker“ entwickelt, um den Test jederzeit sichtbar nachzuweisen. Jede Scheibe wird an der Stirnkante im Eckbereich mit einem Qualitätssiegel [Indikatorfarbe] versehen. Diese patentierte Indikatorfarbe weist nach, dass das Glas den HST Prozess durchlaufen hat.
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1. ABMESSUNGEN
bis max. | 3300 x 8000 mm |
Mindestmaß | 100 x 320 mm |
max. Seitenverhältnis | 1:20 |
Glasdicken | 4 – 19 mm |
2. ANWENDUNGSTECHNISCHE HINWEISE
2.1. Allgemeine Hinweise
Bei Außenanwendungen sowie anderen sicherheitsrelevanten Ausführungen ist ESG-HST erforderlich. Für Glasinnenanwendungen wie Türen, Duschen und Trennwände besteht kaum ein Spontanbruchrisiko und können daher mit „normalem“ ESG SECURIT ausgeführt werden. Wir empfehlen sicherheitsrelevante Anforderungen zwischen Behörden, Bauherren und Verarbeiter festzulegen.
In verschiedenen Regelwerken wird an Gläsern, die hohe Energieabsorptionswerte aufweisen [z.B. Einfärbung u/o Beschichtung], ein Heat-Soak-Test gefordert.
Bei vandaglas Eckelt wird EMALIT-HST und LITE-WALL standardmäßig in ESG-HST ausgeführt.
2.2 OIB Richtlinie 4 / Nutzungssicherheit und Barrierefreiheit
Für die Anwendung von Glas in Österreich ist die Richtlinie des Österreichischen Instituts für Bautechnik [OIB] – im speziellen die RL 4 – bzw. ÖNORM B3716 Teil 1 bis Teil 7 relevant. Glastüren und Verglasungen ohne absturzsichernde Funktion müssen aus Sicherheitsglas [Einscheiben- oder Verbundsicherheitsglas] hergestellt sein:
- Glastüren, Verglasungen in Türen und in Fenstertüren bis 1,50 m Höhe über der Standfläche,
- vertikale Verglasungen [wie z.B. Glaswände, Fixverglasungen] entlang begehbarer Flächen bis 85 com Höhe über der Standfläche
- vertikale Verglasungen [wie z.B. Glaswände, Fixverglasungen] entlang begehbarer Flächen in Gebäuden mit möglichem Menschengedränge bis 1,50 m Höhe über der Standfläche.
2.3 Anisotropien
sind Irrisationserscheinungen in thermisch vorgespannten Scheiben. Bei Betrachtung des Einscheibensicherheitsglases, unter bestimmten Lichtverhältnissen und polarisiertem Licht, können Anisotropien, sogenannte Polarisationsfelder, sichtbar werden, die sich als Muster bemerkbar machen. Dieser Effekt ist für ESG physikalisch bedingt und daher charakteristisch.
2.4 Benetzbarkeit der Glasoberfläche
Die Benetzbarkeit der Glasoberfläche kann durch Abdrücke von Rollen, Fingern, Etiketten, Papiermaserungen, Vakuumsaugern, Glättmitteln oder Gleitmitteln unterschiedlich sein. Bei feuchten Glasoberflächen infolge Beschlagsbildung, Regen oder Reinigungswasser kann die unterschiedliche Benetzbarkeit sichtbar werden. Derartige Erscheinungen sind charakteristische Merkmale und nicht reklamationsfähig.
3. BEARBEITUNGEN
3.1 Glasbearbeitung
Die thermische Vorspannung bedingt, dass nachträgliches Bearbeiten des Glases wie schneiden, schleifen, bohren etc. nicht vorgenommen werden dürfen. Dies führt sofort zu Bruch oder wesentlicher Verschlechterung der Materialeigenschaften!
Alle Veredelungsprozesse sind daher immer vor dem Vorspannprozess durchzuführen.
3.2 Kantenbearbeitung
Standardmäßig wird SECURIT-HST bis 2140 x 2140 mm mit gesäumten Kanten geliefert. Größere Abmessungen sind nur mit Kanten fein oder poliert möglich.
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3.3 Lochbohrungen
bis 12 mm Glasdicke
- Der Lochbohrungsdurchmesser [D] darf nicht kleiner sein als die Glasdicke [S].
Glasdicke 15 und 19 mm
- Bohrdurchmesser mindestens 18 bzw. 25 mm
4. KENNZEICHNUNG
Entsprechend EN 14170 sind alle ESG-H Gläser sichtbar und dauerhaft gekennzeichnet.
Vom Standard abweichende Kennzeichnungen oder Stempellagen sind bei der Bestellung schriftlich vorzugeben.
Bei SECURIT-H handelt es sich um ein CE-gekennzeichnetes Produkt gemäß den geltenden Bestimmungen. CE-Leistungsdatenblätter und Umweltproduktdeklarationen EPD sind auf Anfrage verfügbar.
5. TECHNISCHE DATEN
SECURIT ESG aus Floatglas unterliegt einer laufenden Eigen- und Fremdüberwachung.
Glasarten
Zur Herstellung von SECURIT-HST stehen nahezu alle verfügbaren Basisglasarten in den Dicken von 4 – 19 mm zur Verfügung.
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